Deutsche Presse - hält einfach nicht die Fresse
Es ist in den letzten Monaten immer das Gleiche. Informiere ich mich außerhalb des Gesehenen über Fußball in den Medien, kommt mir die Galle hoch.
Besonderen Brechreiz ruft in schöner Regelmäßigkeit das ZDF Sportstudio hervor. Ein arroganter selbstherrlicher Haufen, der vor lauter Selbstverliebtheit auf eine halbwegs objektive Berichterstattung kackt. Ich präzisiere: abartigen Dünnschiss absondert. Credo bei den Leuten um Poschmann, Steinbrecher und Co.: Mainz ist kult. Bayern sowieso. Hoffenheim in der Beliebtheitsskala gleich hinter Bremen an zweiter Stelle in Deutschland. Angeblich, so Poschmann, stammen die Zahlen aus einer unzweifelhaft fundierten Erhebung irgendeiner Sportvermarktungs Agentur. Ich glaube Sport5.
Führe ich eine private Umfrage unter den „Kunden“ des Produkt „Fußball Bundesliga“, komme ich auf ganz andere Werte. Aber die zählen ja nicht. Es zählen die, die zahlen. In diesem Fall die Zwangs- (GEZ) und Freiwillig-Zahler (Sky, T-Online, was weiß ich was noch). Und mit ihren Abbuchungen, hat der Zahler natürlich jegliches Recht auf eine einigermaßen vernünftige Berichterstattung über Deutschlands liebstem Kinde schlicht verwirkt.
Besonders grausam wird es, wenn man sich über den eigenen Lieblingsverein halbwegs ein Bild machen möchte. Gleichen Berichte in Poschmanns Welt über Eintracht Frankfurt – natürlich im Zusammenfassungs-Block – eher einem Tagesbericht der Bundeswehr am Hindukusch. Asoziale Frankfurter, wohin man schaut. Kriminell, plündernd, Menschen fressend. Na kein Wunder. Unser Noch-Verteidigungsminister ist ja auch Eintrachtler.
Zurück zu Attilas brandschatzenden Hunnen: Egal ob oder ob nichts passiert, das ZDF hat immer noch einen Aufhänger für die Berichterstattung der deutsche Wochenschau unter dem Deckmäntelchen der Sportkompetenz gefunden. Getanze im Fan-Block wird dann schon mal schokiert als ausufernde Gewaltextasen präsentiert. Fährt ein Fanbus auf ein Auswärtsspiel, aus dem lediglich ein Fanschal heraushängt (mehr geben die gezeigten Exklusiv-Bilder der Kriegsberichterstatter kaum her), ist das für die geistigen Tiefflieger des ZDFs gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung gegen unsere zivilisierte Gesellschaft, die umgehend mit Internierung, besser noch, standesrechtlicher Füsilierung zu bestrafen ist.
Benehmen sich dagegen die Gäste ein klein wenig daneben, so wie vor wenigen Wochen die Stuttgarter in Frankfurt, wird das schnell damit entschuldigt, dass diese ja von den Anfeuerungen aus der Frankfurter Kurve „provoziert“ worden sind. Die armen Stuttgarter. Mussten ja geradezu Böller und Rakenten einsetzen angesichts solcher Drohgebärden, denen sie ausgesetzt waren. Fallen weder die Frankfurter, noch die Anderen auf, findet die Eintracht allerdings überhaupt nicht mehr statt. Nicht ein Wort. So wie gestern in München. Es spielten nur die Bayern. Gegen wen? Keine Ahnung…
Auch eine immer wieder gerne genutzte Gelegenheit den Samstags Nachts angesammelten Alkoholspiegel umgehend auf Null zu setzen, ist die sonntägliche Fußballtalk-Matinee des Deutschen „Sportfernsehens“. Auch wenn mir noch nicht klar ist, wer dieses Format finanziert und dadurch ein klein wenig beeinflusst (VW, Audi, Bild, katholische Kirche?), was letztendlich auch egal ist. Denn ist man Fan eines Vereins, der jenseits von Bayern, Wolfsburg und der jeweiligen Saison-Kultvariablen (Unterhaching, Sinsheim, Mainz, Klopp etc.) angesiedelt ist, kann man sich die Sendung getrost schenken - wenn man eben keinen Reiz benötigt seinen Magen zwecks Wohlbefinden dringend entleeren zu müssen.
Heute sah ich mir die Sendung allerdings nicht nur aus gesundheitlichen Gründen an. Nein, Heribert Bruchhagen, unser Eintracht Vorstandsvorsitzender gab sich die Ehre. Seine Meinung zu der Berichterstattung im ZDF ist in etwas kompatibel zu meiner. Das Selbe gilt für die 50+1 Regelung.
Und genau diese Meinung veranlasste die anwesende Journalistenschar Bruchhagen anzugreifen. In einem Ton wohlgemerkt, den ich zuvor lediglich an der innerdeutschen Grenze oder dem Aramark-Stand im Stadion vernehmen konnte. Dabei besonders hervor trat Jan Christian Müller, Sportredakteur der Frankfurter Rundschau, der sich gerade noch so verkneifen konnte, Bruchhagen nicht gleich als den Totengräber des Deutschen Fußballs anzuprangern.
Müller und sein Schwarzenbeck Wolff-Christoph Fuss, von Sat 1, gifteten gegen Bruchhagen, wie die als Männer verkleideten Frauen bei der Steinigungs-Szene im Brian. Wie kann man nur gegen 50+1 sein? Nur das rettet den Fußball in Deutschland! Nur das macht uns wettbewerbsfähig in Europa. Man schaue sich die Ergebnisse an!
Vergleiche mit England würden sich ja auch verbieten, immerhin hat Chelsea die Eintrittspreise gesenkt. Und so weiter blablabla. Na super! Da stehen Leute wie Bruchhagen natürlich nur im Weg!
Wenn ich mir allerdings die letzten Ergebnisse so anschaue, dann blamieren sich unsere Vertreter in Europa hautsächlich gegen international bestenfalls zweitklassige Clubs aus Holland, Österreich oder Zypern. Klar, Dank 50+1 spielt da auch nur die internationale Creme. Logisch! Da können wir nur alt aussehen. Scheiß auf Traditionen und Befindlichkeiten. Her mit den Ölscheichs zur Wahrung der nationalen Interessen! Wolfsburg und Hoffenheim sind unsere Zukunftsmodelle! Jawoll!
Ist ja auch egal wenn die Vereine sich mit Haut und Haaren verkauft haben, die Kohle verprassen, so wie einst die Eintracht die Octagon Millionen, Dortmund die Europapokal Schatztruhen und Schalke die Anleihen. Dann steht eben Red Bull Leipzig in den Startlöchern. Die Erde dreht sich weiter …und das lass ich mir übrigens besonders gerne von sportjournalistischen Assen sagen, denen es auch egal ist, ob ihr Arbeitgeber von der SPD, der CDU, der Bibeltreuen aufgekauft oder sogar am liebsten gleich für die Bild schreiben würden. Zumindest das passende Niveau habe diese Herrschaften schon perfekt drauf.
Besonderen Brechreiz ruft in schöner Regelmäßigkeit das ZDF Sportstudio hervor. Ein arroganter selbstherrlicher Haufen, der vor lauter Selbstverliebtheit auf eine halbwegs objektive Berichterstattung kackt. Ich präzisiere: abartigen Dünnschiss absondert. Credo bei den Leuten um Poschmann, Steinbrecher und Co.: Mainz ist kult. Bayern sowieso. Hoffenheim in der Beliebtheitsskala gleich hinter Bremen an zweiter Stelle in Deutschland. Angeblich, so Poschmann, stammen die Zahlen aus einer unzweifelhaft fundierten Erhebung irgendeiner Sportvermarktungs Agentur. Ich glaube Sport5.
Führe ich eine private Umfrage unter den „Kunden“ des Produkt „Fußball Bundesliga“, komme ich auf ganz andere Werte. Aber die zählen ja nicht. Es zählen die, die zahlen. In diesem Fall die Zwangs- (GEZ) und Freiwillig-Zahler (Sky, T-Online, was weiß ich was noch). Und mit ihren Abbuchungen, hat der Zahler natürlich jegliches Recht auf eine einigermaßen vernünftige Berichterstattung über Deutschlands liebstem Kinde schlicht verwirkt.
Besonders grausam wird es, wenn man sich über den eigenen Lieblingsverein halbwegs ein Bild machen möchte. Gleichen Berichte in Poschmanns Welt über Eintracht Frankfurt – natürlich im Zusammenfassungs-Block – eher einem Tagesbericht der Bundeswehr am Hindukusch. Asoziale Frankfurter, wohin man schaut. Kriminell, plündernd, Menschen fressend. Na kein Wunder. Unser Noch-Verteidigungsminister ist ja auch Eintrachtler.
Zurück zu Attilas brandschatzenden Hunnen: Egal ob oder ob nichts passiert, das ZDF hat immer noch einen Aufhänger für die Berichterstattung der deutsche Wochenschau unter dem Deckmäntelchen der Sportkompetenz gefunden. Getanze im Fan-Block wird dann schon mal schokiert als ausufernde Gewaltextasen präsentiert. Fährt ein Fanbus auf ein Auswärtsspiel, aus dem lediglich ein Fanschal heraushängt (mehr geben die gezeigten Exklusiv-Bilder der Kriegsberichterstatter kaum her), ist das für die geistigen Tiefflieger des ZDFs gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung gegen unsere zivilisierte Gesellschaft, die umgehend mit Internierung, besser noch, standesrechtlicher Füsilierung zu bestrafen ist.
Benehmen sich dagegen die Gäste ein klein wenig daneben, so wie vor wenigen Wochen die Stuttgarter in Frankfurt, wird das schnell damit entschuldigt, dass diese ja von den Anfeuerungen aus der Frankfurter Kurve „provoziert“ worden sind. Die armen Stuttgarter. Mussten ja geradezu Böller und Rakenten einsetzen angesichts solcher Drohgebärden, denen sie ausgesetzt waren. Fallen weder die Frankfurter, noch die Anderen auf, findet die Eintracht allerdings überhaupt nicht mehr statt. Nicht ein Wort. So wie gestern in München. Es spielten nur die Bayern. Gegen wen? Keine Ahnung…
Auch eine immer wieder gerne genutzte Gelegenheit den Samstags Nachts angesammelten Alkoholspiegel umgehend auf Null zu setzen, ist die sonntägliche Fußballtalk-Matinee des Deutschen „Sportfernsehens“. Auch wenn mir noch nicht klar ist, wer dieses Format finanziert und dadurch ein klein wenig beeinflusst (VW, Audi, Bild, katholische Kirche?), was letztendlich auch egal ist. Denn ist man Fan eines Vereins, der jenseits von Bayern, Wolfsburg und der jeweiligen Saison-Kultvariablen (Unterhaching, Sinsheim, Mainz, Klopp etc.) angesiedelt ist, kann man sich die Sendung getrost schenken - wenn man eben keinen Reiz benötigt seinen Magen zwecks Wohlbefinden dringend entleeren zu müssen.
Heute sah ich mir die Sendung allerdings nicht nur aus gesundheitlichen Gründen an. Nein, Heribert Bruchhagen, unser Eintracht Vorstandsvorsitzender gab sich die Ehre. Seine Meinung zu der Berichterstattung im ZDF ist in etwas kompatibel zu meiner. Das Selbe gilt für die 50+1 Regelung.
Und genau diese Meinung veranlasste die anwesende Journalistenschar Bruchhagen anzugreifen. In einem Ton wohlgemerkt, den ich zuvor lediglich an der innerdeutschen Grenze oder dem Aramark-Stand im Stadion vernehmen konnte. Dabei besonders hervor trat Jan Christian Müller, Sportredakteur der Frankfurter Rundschau, der sich gerade noch so verkneifen konnte, Bruchhagen nicht gleich als den Totengräber des Deutschen Fußballs anzuprangern.
Müller und sein Schwarzenbeck Wolff-Christoph Fuss, von Sat 1, gifteten gegen Bruchhagen, wie die als Männer verkleideten Frauen bei der Steinigungs-Szene im Brian. Wie kann man nur gegen 50+1 sein? Nur das rettet den Fußball in Deutschland! Nur das macht uns wettbewerbsfähig in Europa. Man schaue sich die Ergebnisse an!
Vergleiche mit England würden sich ja auch verbieten, immerhin hat Chelsea die Eintrittspreise gesenkt. Und so weiter blablabla. Na super! Da stehen Leute wie Bruchhagen natürlich nur im Weg!
Wenn ich mir allerdings die letzten Ergebnisse so anschaue, dann blamieren sich unsere Vertreter in Europa hautsächlich gegen international bestenfalls zweitklassige Clubs aus Holland, Österreich oder Zypern. Klar, Dank 50+1 spielt da auch nur die internationale Creme. Logisch! Da können wir nur alt aussehen. Scheiß auf Traditionen und Befindlichkeiten. Her mit den Ölscheichs zur Wahrung der nationalen Interessen! Wolfsburg und Hoffenheim sind unsere Zukunftsmodelle! Jawoll!
Ist ja auch egal wenn die Vereine sich mit Haut und Haaren verkauft haben, die Kohle verprassen, so wie einst die Eintracht die Octagon Millionen, Dortmund die Europapokal Schatztruhen und Schalke die Anleihen. Dann steht eben Red Bull Leipzig in den Startlöchern. Die Erde dreht sich weiter …und das lass ich mir übrigens besonders gerne von sportjournalistischen Assen sagen, denen es auch egal ist, ob ihr Arbeitgeber von der SPD, der CDU, der Bibeltreuen aufgekauft oder sogar am liebsten gleich für die Bild schreiben würden. Zumindest das passende Niveau habe diese Herrschaften schon perfekt drauf.
2 Kommentare:
Sehr treffend!
Jan Christian Müller befürwortet in der Tat die Abschaffung der 50+1-Regel? Nun, ich bin irritiert, dass sich die FR so einer Argumentation Preis gibt.
Bin erst heute auf deinen Blog gestossen, aber ee erhält immer noch unbegrenzt meine vollste Zustimmung.
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